Concilium Trident
Konzil von Trient / Tridentinum ( 1545 - 1563 )

Dieses 19. allgemeine Konzil der katholischen Kirche wurde am 13.12.1545 im norditalienischen Trient als späte Reaktion auf die Reformation Luthers von Papst Paul III. einberufen und sollte die bereits seit Ende des 14. Jahrhunderts geforderte Kirchenreform endlich verwirklichen. Es tagte in drei relativ weit auseinander liegenden Sitzungsperioden (1545 - 1547; 1551 - 1552; 1562 - 1563 ).
Entgegen Luthers Prinzip "Sola Scriptura" wurde die Tradition gegenüber der Heiligen Schrift als gleichwertige und gleichberechtigte Hauptquelle des katholischen Glaubens anerkannt. Zudem legte man die im Alten und Neuen Testament anerkannten Schriften fest und erklärte die auf Hieronymus zurückgehende Vulgata als die allgemein gültige Bibelübersetzung. In einem Erlass wurden die Glaubenssätze der Erbsünde und der Rechtfertigung verkündet. Die Lehre von den sieben Sakramenten wurde vereinheitlicht und die Feier der Eucharistie sollte einen Opfercharakter bekommen. Nach langen Diskussionen konnten Entschlüsse über die Gestalt der Priesterweihe, Ehe und der Kommunion gefasst und dogmatische Entscheidungen über das Fegefeuer, die Heiligen- und Reliquienverehrung und religiöse Bilder verkündet werden. Zudem einigte man sich auf schärfere Bestimmungen zur Disziplin unter den Bischöfen und Priestern und erließ unter anderem Reformdekrete über die Erziehung des Nachwuchses.
Somit legte das Konzil von Trient die Grundpositionen der katholischen Glaubenslehre im Zeitalter der Reformation ein und läutete somit religionspolitisch gesehen die Gegenreformation ein. Aufgrund seiner starken Auswirkungen auf die Nachwelt wird die Zeit zwischen dem Tridentinum und dem 2. Vatikanischen Konzil ( 11.10. 1962 - 08.12.1965 ) auch als "nachtridentisch" bezeichnet.